Nachhaltigkeit ist zweifellos ein Buzzword. Es wird von Unternehmen gross und klein gleichermassen verwendet. Und das so flächendeckend, dass einen das Gefühl beschleichen könnte, dass es mehr Etikettierung, als tief verwurzeltes Prinzip ist – «Honi soit qui mal y pense.» Das widerstrebt uns. Denn wir haben den Anspruch authentisch zu sein. Nachhaltigkeit zu Marketingzwecken ist für uns ein No-Go.
Das ist keine Ausrede. Auch wir haben uns immer wieder mit diesem Thema auseinandergesetzt, und das bereits seit der Gründung von zentroom. Denn Nachhaltigkeit liegt uns allen am Herzen; wir glauben an die Wirksamkeit einer Kreislaufwirtschaft und an einen Wohlstand, der nicht vom ungebremsten Wachstum abhängig ist. Trotz dieser Überzeugung haben wir uns bisher nicht öffentlich zu Nachhaltigkeit bekannt.
Warum? Der Impuls Nachhaltigkeit anzugehen, kam immer wieder auf und mit ihm die Fragen, ob wir als kleines Unternehmen überhaupt etwas bewirken können. Denn wir gehören nicht zu den grossen Verursachern. Ausserdem wollen wir es – wie alles, was wir machen – mit vollem Einsatz und Überzeugung machen. Ob wir das in diesem Fall könnten, war uns lange unklar.
Keine Wahl, sondern Verantwortung
Nach gründlichem Nachdenken wurde uns zusehends bewusst, dass eine umfassende Beteiligung aller unabdingbar ist, um tatsächliche Veränderungen herbeizuführen – unabhängig von der Grösse des Unternehmens. Es bedarf der gemeinsamen Anstrengung von uns allen. Wir können uns unserer Verantwortung nicht entziehen und dürfen nicht darauf vertrauen, dass andere diese Last für uns tragen. Denn Nachhaltigkeit ist nicht bloss eine Option, sondern eine unerlässliche Verpflichtung, die wir alle teilen.
Und ausserdem ist uns klar geworden, dass Coworking Spaces wie zentroom ideal positioniert sind, um einen nachhaltigen Wandel zu unterstützen:
Effiziente Nutzung von Ressourcen
In einem Coworking Space wird die Infrastruktur von verschiedenen Personen und Unternehmen gemeinsam genutzt. Dies bedeutet, dass Ressourcen wie Energie, Wasser und Materialien nicht für jedes einzelne Büro oder jeden einzelnen Arbeitsplatz bereitgestellt werden müssen. Die gemeinsame Nutzung reduziert den individuellen Bedarf an Ressourcen erheblich und trägt so zur Effizienz bei.
Förderung einer Sharing-Kultur
Die Idee des Teilens ist ein grundlegendes Prinzip von Coworking Spaces. Von Büromaterialien bis hin zu gemeinsamen Arbeitsbereichen wird alles geteilt. Durch die Förderung einer Kultur des Teilens wird der Bedarf an individuellem Besitz reduziert, was wiederum den Ressourcenverbrauch verringert.
Flexibilität und Mobilität
Coworking Spaces bieten flexible Arbeitsmodelle, die es den Mitgliedern ermöglichen, ihren Bedürfnissen entsprechend zu arbeiten. Dies kann dazu beitragen, lange Pendelzeiten zu reduzieren und den Treibstoffverbrauch zu verringern. Durch die Option, in der Nähe zu arbeiten, können Mitarbeitende effizienter sein und gleichzeitig flexibel bleiben.
Reduzierung von Leerständen
Coworking Spaces sind oft in bereits vorhandenen Gebäuden untergebracht, die möglicherweise Leerstände aufweisen. Anstatt neue Gebäude zu errichten, können diese Leerstände effektiv genutzt werden. Durch die Wiederverwendung bestehender Strukturen wird nicht nur Leerstand vermieden, sondern auch die Notwendigkeit neuer Bauprojekte reduziert, was Ressourcen und Energie spart.
Plattform für Nachhaltigkeitsinitiativen
Coworking Spaces bieten eine ideale Plattform für Community-Initiativen und Veranstaltungen, einschliesslich solcher, die sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Von Workshops zu umweltfreundlichen Praktiken bis hin zu Recyclingprogrammen können Coworking Spaces das Bewusstsein für Umweltfragen erhöhen und Mitglieder dazu ermutigen, nachhaltige Praktiken zu übernehmen.
Insgesamt bieten Coworking Spaces eine ideale Umgebung für die Thematisierung von Nachhaltigkeit. Dadurch können wir einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten und zur Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.
Angesichts dieser Überlegungen haben wir uns bei zentroom entschlossen, unsere eigene Vision und Strategie für Nachhaltigkeit zu entwickeln, die auf unsere Situation, Möglichkeiten und Stärken baut ist.
Das sind alles schöne Absichten aber noch nichts Konkretes. Im kommenden zweiten Teil werden wir genau darauf eingehen, wie diese Vision aussieht und wie wir sie umsetzen wollen.