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Das Team und die Unternehmenskultur sind der Schlüssel zum Erfolg

Michael Breither ist COO der glueckkanja AG, welche als einer der führenden Cloud Managed Service Provider gilt und sich durch seine Partnerschaft mit Microsoft auszeichnet. Seit Kurzem ist Michael Mitglied unserer Community und baut hier den ersten Schweizer Standort des Unternehmens auf.

Michael, wie bist du zu glueckkanja gekommen?

Über zwei berufliche Stationen bin ich Mitte der 90er-Jahre bei glueckkanja gelandet. Ich gehöre zu einer Generation, die mit den ersten PCs gross geworden ist. Wir haben sie selbst zusammengebaut und wollten herausfinden, was damit möglich ist. Genau das bildet auch die Gründergeschichte von glueckkanja: Wir alle kommen aus der Informatik, hatten Spass daran, Neues auszuprobieren, zu sehen, was man programmieren und wie man Unternehmen mit Technologie unterstützen kann.

Was ist deine Aufgabe bei glueckkanja?

Wir sind schon früh Microsoft-Partner geworden, wodurch wir mit grösseren Unternehmen zusammenarbeiten konnten. In den ersten zehn Jahren habe ich als IT-Berater Microsoft-Technologien implementiert. Als wir gewachsen sind, habe ich die Verantwortung für unsere Consultants übernommen – von der Einsatzplanung über das Recruiting und Onboarding bis hin zur Weiterentwicklung der Partnerschaft mit Microsoft. Wir sind dann regional hinausgewachsen, und ich habe mich zunehmend um den Vertrieb gekümmert. Später baute ich den Bereich „People & Culture“ bei uns auf. Mir wurde bewusst, dass wir als Arbeitgebermarke gegenüber grossen Wettbewerbern oft im Nachteil waren. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, uns als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

In diesem Kontext macht es dann Sinn, dass du die Verantwortung beim Eröffnen neuer Standorte übernimmst?

Ja, ich bringe die Zusammenarbeit mit Partnern, das Gewinnen neuer Mitarbeitende und den Vertrieb zusammen. Nicht zu vergessen Organisatorisches und das Implementieren unserer Kultur – das sind die Bestandteile, die es zum Gründen neuer Standorte braucht. Bei neuen Projekten laden wir Teammitglieder immer dazu ein, sich und ihre Ideen einzubringen.

Und was ist es, das dir Spass macht, neue Standorte zu eröffnen?

Zunächst hat es mich immer angetrieben, uns als Unternehmen und Organisation voranzubringen. Wir stellten vor zwei Jahren fest, dass unser Mindset und unsere Services nicht nur in Deutschland einzigartig waren. So beschlossen wir als Managementteam neue Märkte und Geographien für uns zu erschliessen. Mich reizen diese neuen Herausforderungen. Ich lerne gerne neue Kulturen und neue Menschen kennen. Es macht mir Freude, herauszufinden, was es braucht, um vor Ort ein starkes Team aufzubauen, unseren Namen bekannt zu machen, den Markt zu verstehen und erste Kunden zu gewinnen.

Warum überhaupt einen Standort eröffnen, wenn alles remote sein könnte?

Auch wenn wir remote arbeiten, möchten wir, dass sich unsere Mitarbeitenden mit glueckkanja identifizieren und sich als Teil der Unternehmenskultur fühlen. Man sieht sich vielleicht nur ein paar Mal im Jahr, aber es ist uns wichtig, dass unser Team spürt, dass es nicht für irgendein anonymes Unternehmen arbeitet, sondern zu uns gehört.

Ist Identifikation ein besonders wichtiger Wert beim Wachstum?

Thomas führt mit Michael das Interview

Für uns ist der sogenannte „Cultural Fit“ entscheidend. Neue Mitarbeitende sollen gut ins Teamgefüge passen. Wir nennen das den „Skihüttentest“: Stell dir vor, du bist mit der Person ein Wochenende in einer eingeschneiten Skihütte – freust du dich darauf oder hast du Bedenken? Es ist wichtig, dass wir echte Teamplayer an Bord holen. Gleichzeitig suchen wir Leute, die von Technologie begeistert sind, Technik-Nerds, die Spass daran haben, mit Technologien etwas zu erreichen.

Warum habt ihr euch entschieden, international zu wachsen?

In den letzten Jahren hat sich durch Managed Services – also Kunden nicht nur in die Cloud zu bringen, sondern sie langfristig zu begleiten – gezeigt, dass dieses Modell nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern funktioniert. Wir haben bereits in der Vergangenheit mit Kunden in der Schweiz und Österreich zusammengearbeitet. Microsoft hat uns ermutigt, international zu expandieren, da es in diesen Ländern nicht genügend Partner gibt, die auf diesem Niveau arbeiten. Vor anderthalb Jahren haben wir uns daher entschieden, diesen Weg aktiv zu verfolgen.

Wie habt ihr die Standorte ausgewählt?

Österreich war ein logischer erster Schritt, weil wir dort bereits Kontakte hatten, insbesondere zur Microsoft-Zentrale in Wien. Spanien war ein glücklicher Zufall, da wir jemanden kannten, der in diesem Markt erfahren war. Unsere Strategie ist es, in diesen Märkten Fuss zu fassen, Teams aufzubauen und das lokale Geschäft zu verstehen. Die Schweiz ergibt als weiteres deutschsprachiges Land Sinn.

Spanien ist nicht deutschsprachig, wird diese Expansion eure Strategie und Unternehmenskultur beeinflussen?

Ja, definitiv. In Spanien haben wir bislang drei Mitarbeitende, zwei Deutsche und einen Spanier – alle sprechen Deutsch und Spanisch. Das hat uns bisher geholfen, sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden. Aber für die Zukunft ist klar: Wir können nicht davon ausgehen, dass alle Mitarbeitenden Deutsch sprechen. Deshalb werden wir langfristig auf Englisch als interne Kommunikationssprache umstellen müssen, auch in anderen internationalen Märkten.

Ist das eine der grössten Herausforderung für euch hinsichtlich eures internationalen Wachstums?

Als deutsches Unternehmen treten wir mit der Hypothese an, dass unsere Lösungen und Arbeitsweisen auch in einem anderen Land von Wert sind und willkommen geheissen werden. Das bedingt, dass wir die lokale Kultur verstehen und uns an sie anpassen, einschliesslich sprachlicher Herausforderungen. Bisher war das relativ einfach, da Deutsch intern die vorherrschende Sprache ist. Schriftliche Dokumente sind meist auf Englisch, da wir viel mit internationalen Partnern arbeiten. Dennoch sind Meetings wie Town Halls oder Team-Meetings überwiegend auf Deutsch. Wir merken, dass das bei der Expansion nach Spanien nicht mehr genügt. Dort wird es notwendig, stärker auf Englisch zu wechseln, um auch lokal Fachkräfte zu gewinnen. Das ist ein Lernprozess für uns, denn nicht jeder fühlt sich auf Anhieb wohl in der englischen Sprache und traut sich, sich in gleichem Masse in das Unternehmen einzubringen – was uns enorm wichtig ist.

Warum war das mit eurem Standort in Australien anders?

Unser Team in Australien ist in einem anderen Geschäftsfeld tätig. Es handelt sich dort um ein kleines Team, das ausschliesslich das Software-Produktgeschäft weltweit abwickelt. Dieses Modell unterscheidet sich von unserem Fokus in Europa, wo wir Managed Services und Projekt-Unterstützung anbieten. Die Mitarbeitenden in Sydney sprechen nur Englisch, wir versuchen sie aber auch in unsere Kultur zu integrieren.

Was sind die wichtigsten Schritte beim Eröffnen eines neuen Standorts?

Aus einer Business-Perspektive ist es wichtig, den Markt und das lokale Ökosystem zu verstehen. Microsoft arbeitet stark mit lokalen Partnern zusammen, sodass wir analysieren müssen, welche Partner bereits etabliert sind, in welchen Bereichen sie stark sind und wo es Lücken gibt. Diese Analyse hilft uns, Potenziale zu identifizieren und strategisch vorzugehen, um in den Markt einzutreten. Und dann ist die Bildung eines regionalen Teams natürlich von grösster Bedeutung.

Was ist die dabei die grösste Herausforderung?

Die grösste Herausforderung ist, ein Team zusammenzustellen, das unseren „Spirit“ und unser Mindset lebt und multiplizieren kann. Das Team muss nicht nur fachlich stark sein, sondern auch kulturell zu uns passen und unsere Arbeitsweise verinnerlichen.
Unsere Stärke liegt darin, dass wir von unseren Lösungen überzeugt sind – wir haben eine klare Meinung darüber, wie die Unternehmens-IT-Infrastruktur der Zukunft aussieht und betrieben werden sollte. Dieses Mindset, dieser hohe Qualitätsanspruch und die Überzeugung, dass unsere Lösungen den Kunden echten Mehrwert bieten, unterscheiden uns von anderen.
Es ist entscheidend, dass neue Teams diese Überzeugung teilen. Unsere Philosophie führt dazu, dass wir langjährige, enge Kundenbeziehungen aufbauen können, bei denen uns Kunden als „Champions League“ wahrnehmen. Ein Beispiel: Ein Kunde aus der Schweiz hat uns kürzlich gelobt, weil wir proaktiv vor Fallstricken warnen und hohe Qualitätsstandards setzen – etwas, das er bei anderen Partnern oft vermisst hat.

Ist es darum wichtig für dich, persönlich vor Ort präsent zu sein?

Die physische Präsenz ist entscheidend, um sicherzustellen, dass unsere Werte und Unternehmenskultur vor Ort gelebt werden. Wir möchten Teams nicht einfach „aus der Ferne“ zusammenstellen und in Shared Workspaces ohne persönliche Bindung arbeiten lassen. Es braucht Zeit, um lokale Teams aufzubauen, die unseren Geist verkörpern, die Marktanforderungen verstehen und langfristig erfolgreich arbeiten können.

Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine Rolle bei eurer Standortwahl?

Nachhaltigkeit wird für uns immer wichtiger, auch wenn das Thema uns schon seit vielen Jahren begleitet. Als Teil des Microsoft-Ökosystems sehen wir uns in der Verantwortung, CO₂-Neutralität zu unterstützen, wie es auch von den Hyperscalern gefordert wird. Unsere Kunden fragen zunehmend nach entsprechenden Nachweisen, und wir wollen dem gerecht werden.

Welche Rolle spielen Partnerschaften an euren Standort?

Partnerschaften sind uns wichtig. Hier im zentroom habe ich mich bereits mit einigen potenziellen Partnern getroffen, um über mögliche Kooperationen zu sprechen. Solche Gelegenheiten entstehen oft zufällig, sei es bei Community-Meetings oder bei Gesprächen mit Marktbegleitern beim Kaffee. Dieser Austausch ist wertvoll, um voneinander zu lernen und gemeinsam innovative Ansätze zu entwickeln.

Was bedeutet ein Arbeitsplatz für euch bei glueckkanja?

Unser Standard-Arbeitsplatz ist ein Shared-Desk-Konzept. Unsere Mitarbeitenden können flexibel an unseren Standorten wie Hamburg, Offenbach oder Deggendorf arbeiten. Diese Büros sind Begegnungsorte, die Raum für Meetings, Workshops und auch informelle Treffen schaffen. Uns ist es wichtig, dass diese Räume Verbindungen zwischen Menschen fördern, sei es durch gemeinsame Projekte oder einfach durch Zeit miteinander. So entstehen Vertrauen, kurze Kommunikationswege und ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Diese Verbundenheit lässt einen wissen, dass man sich aufeinander verlassen kann. Wir wollen keine Hierarchie-Ebenen oder Silos haben, sondern wir wollen, dass die ganze Organisation transparent ist. Jeder und jede soll kommunizieren, Probleme besprechen und Herausforderungen angehen können. Remote-Arbeit funktioniert bei uns sehr gut, aber wir glauben, dass physische Begegnungen unerlässlich sind, sie sind sozusagen die Wurzeln der Kultur. Die Büros bieten dabei ein geschütztes Umfeld, in dem man sich wohlfühlt, sei es in einem Meetingraum, in der Küche oder bei Community-Events.

Wie glaubst du, werden sich flexible Arbeitsräume zukünftig entwickeln?

Ich denke, dass euer Konzept hier ein zukunftsweisender Schritt ist. Flexibilität ist für viele Mitarbeitende entscheidend. Gleichzeitig erleben wir derzeit eine Gegenbewegung, bei der grosse Unternehmen ihre Mitarbeitenden wieder ins Büro zurückholen wollen. Wir sehen das als Chance, Talente zu gewinnen, die genau diese Flexibilität suchen. Flexible Arbeitsräume müssen Rückzugsorte, Begegnungsorte und Orte für kreatives Arbeiten sein. Sie sollten nicht nur funktional sein, sondern auch eine gewisse Wärme und Gemeinschaft bieten – ein Ort, an dem sich Mitarbeitende und Kunden gleichermassen wohlfühlen.

Warum habt ihr euch im zentroom niedergelassen?

Michael B. (zentroom) und Michael B. (glueckkanja) beim ersten gemeinsamen Kaffee

Die Nähe zum Bahnhof, die zentrale Lage und die Verbindung zu Microsoft-Kollegen waren sicherlich wichtig. Aber vor allem habe ich mich hier sofort willkommen und wohlgefühlt. Genauso, als würde ich zu Hause in Deutschland in unser Büro gehen. Ausserdem sollte ein Standort unsere Werte widerspiegeln, um unser Mindset und unseren Qualitätsanspruch zu sichern.

Zürich war ebenfalls eine Option, aber die verfügbaren Arbeitsräume wirkten anonym und unpersönlich. In Bern hingegen gibt es eine enge, einladende Szene, die sich für uns auch als Sprungbrett in die Westschweiz und perspektivisch in die französischsprachigen Regionen eignet.

Was macht dieses Wohlfühlen aus?

Du triffst hier nette, offene und interessante Menschen. Ihr gebt uns das Gefühl, willkommen zu sein und habt ein schönes Gespür für Design. Ausserdem gibt es viele kleine Details und Extras, die zentroom zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre verhelfen. Es hat hier alles, was man sich wünscht; qualitativ hochwertige  mit Rückzugsbereichen, Orte zum Quatschen oder zum Chillen. Das ist das, was das Arbeiten bei uns ausmacht.

Was sind eure Erwartungen an uns in der Zusammenarbeit?

Wir schätzen die Möglichkeit, mit euch zu wachsen – sowohl als Team als auch in unseren Projekten. Diese Flexibilität und Unterstützung sind für uns entscheidend.

Was wünschst du dir persönlich für die Weiterentwicklung unserer Zusammenarbeit?

Einfach: Weiter so! Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam wachsen und voneinander lernen können.