«Ich mache es, weil ich es mache – wenn möglich in Pink»

«Ich mache es, weil ich es mache – wenn möglich in Pink» 1024 576 Lukas Heger (Gastautor von Pluswert)
Was ist die Superkraft von Michael Bridge?

Antwort: Pink. Wie? Die Superkraft liegt in der Farbe selbst: «Pink geht immer», wie Michael sagt. Damit meint er, dass er ungeachtet dessen, welcher Mensch vor ihm steht, auf ihn eingeht und ihm zuhört – oder treffender: auf ihn zugeht und in ihn hineinhört. Die «zentroomie» und Partnerin Irene bestätigt das: «Pink widerspiegelt die Grosszügigkeit und Liebe, mit der Michael auf andere Menschen zugeht». Sucht man nach der symbolischen Bedeutung von Pink, stösst man unter anderem auf das englische Wort für Nelke. Hier schliesst sich beim gebürtigen Basler mit englischen Wurzeln ein Kreis: Ab dem 15. Jahrhundert. waren weisse, heute auch rote Nelken ein Zeichen der Liebe. Im Gegensatz dazu symbolisieren gelbe Nelken eine starke Abneigung. Diese Gegensätzlichkeit schimmert auch bei Michael immer wieder mal durch: «Ich bin Sternzeichen Zwilling. Licht und Schatten sind beide in mir. Aber ich darf wählen». «Typisch Zwilling» oder «janusköpfig», hört Michael gelegentlich von seinem Umfeld. Janus war der römische Gott des Anfangs und des Endes. Der Zen-Praktiker Michael versucht diesen Dualismus zu überwinden und das Glück in der Gegenwart zu fassen.

Happiness is now or never

Michael ist so etwas wie ein melancholischer Glückspilz. Melancholisch und tiefgründig wirkt sein Wesen, klar und hell sein Intellekt. Er ist empfindsam gegenüber dem «Weltschmerz» und gleichzeitig dankbar für seine heutige Lebenssituation, beruflich wie privat. «Happiness is now or never!»: ein Lieblingszitat oder gar ein Credo von Michael. Im «Hier und Jetzt» glücklich zu sein bedingt, dass man die Lebensrealität entweder ausblendet oder voll und ganz akzeptiert. Michael ist beide Wege gegangen. Wenn man den komplexen Charakter von Michael Bridge verstehen will, muss man seine Biografie von hinten aufrollen – um wieder im «Hier und Jetzt» zu landen.

Coworking Space auf Umwegen

Nach rund 10 Jahren Tätigkeit in der Finanzbranche wagte der studierte Jurist den Schritt in die Selbständigkeit – in ein neues Geschäftsfeld: «Coworking». 2011 beabsichtigte Michael in Zusammenarbeit mit einem Kollegen in London – dem damaligen Hotspot in Europa für den neuen Trend – einen Coworking Space aufzubauen. Damit änderte er zwar den Geschäftsbereich, nicht aber seine Grundhaltung: «Die Treiber waren Erfolg und Geld – ohne Passion und ohne Menschenfreundlichkeit», erinnert er sich selbstkritisch. Trotz des vielversprechenden Geschäftsmodells vermochte er die Investoren nicht zu überzeugen. Ein zweiter Anlauf mit denselben Absichten in der Schweiz scheiterte abermals: «Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit dem richtigen Businessplan – aber der falsche Mensch». Dieses berufliche «Scheitern» und private Herausforderungen führten ihn in eine Krise und schliesslich zum Wendepunkt: «Ich bekam eine Lektion in Demut und radikaler Akzeptanz der Realität.» Michael brachte kaum mehr die Energie auf, um sich auf einen neuen Job zu bewerben. Durch einen Kollegen fand er schliesslich eine Praktikantenstelle bei der Firma Witzig (Büroplanung & -mobiliar). Diese Firma war es dann auch, die den Coworking Space «Business Point» gekauft hat – den Vorgänger des «zentroom». Im Bewerbungsprozess für den Betrieb eines Coworking Space in der Nähe von Zürich stellte sich bei der Firma Witzig die Frage, wer in der Firma prädestiniert für den Pitch sein könnte. Die Antwort war: der Praktikant Michael Bridge. Michael wurde nach dem erfolgreichen Pitch die Leitung dieses neuen Geschäftsbereichs übertragen, der schlussendlich die Standorte in Bern, Zürich, Frauenfeld und Lenzburg umfasste.

Rollenverteilung

Diese bei der Firma Witzig erweiterten Erfahrungen rund um das Account Management wie das «Pitchen», Prüfen von Anfragen und generell im Umgang mit Kunden bringt Michael heute im zentroom ein. Auch sein gleichenorts erworbenes Fachwissen zu Büroeinrichtungen und -möbel lässt sich in seiner Zuständigkeit für das Bestellwesen passend weiterverwerten. Die «professionellen Superkräfte» von jedem der fünf zentroomies fliessen in die rund 25 individuell definierten Rollen ein. Es ist deshalb naheliegend, dass dem Juristen in einer weiteren Rolle die Verantwortung für das Vertragswesen und die Umsetzung der juristischen Richtlinien, wie aktuell das neue Datenschutzgesetz, übertragen worden ist. Und, er ist der «Hausmeister» des zentroom. Mit seiner umfangreichen Gefühls-Klaviatur kann er bei jedem Menschen den richtigen Ton treffen. Die Rolle des «guten Zuhörers» wird nicht nur von den Gästen, sondern auch im Team sehr geschätzt: «Michael hat eine herausstechend besondere Art, mit Menschen zu interagieren. Seine Stärke im achtsamen Zuhören kombiniert er mit grossem Einfühlungsvermögen und der Wahl der richtigen Worte im rechten Moment. Das macht ihn zu einem äusserst wertvollen Teil von zentroom und seinem Team», sagt «zentroomie» Tanja über ihn aus.

Schwimmen im Strom des Lebens und im Hallenbad – mit Orientierungshilfen

Michael schwimmt, weil er schwimmt.

Übrigens, zwei Themen, in die du mit Michael abtauchen kannst, sind Schwimmen und Zen: «Jeder Gedanke ist eine Fahrlässigkeit» … Auch Michael hat Jahrzehnte gebraucht, um den Inhalt eines solchen  Soto-Zen-Satzes zu verstehen, wie er erzählt. Mit 14 Jahren kam er durch seinen Schwimmlehrer, einen Zen-Buddhisten, erstmals in Berührung mit Zen. «Meditation fand ich in diesen jungen Jahren schrecklich. Aber es hat mich nie mehr losgelassen.» Heute praktiziert er immer noch beides, Schwimmen und Zen. Und beides verfolgt er ohne Zweck. «Inhaltlich bringt mir Zen seit 30 Jahren nichts. Aber mich interessiert der spirituelle Unterbau und ich praktiziere Zen täglich – es ist für mich eine Orientierungshilfe.» Nach eigener Aussage konnte er schwimmen, bevor er gehen konnte. In jüngeren Jahren hat er an Wettkämpfen teilgenommen. Seit ungefähr zehn Jahren schwimmt er einfach – zweimal pro Woche – ohne Absicht: «Ich mache es, weil ich es mache». Er schwimmt bevorzugt in Hallenbädern, weil er eine Leitlinie unter sich braucht – als Orientierungshilfe. Das ist verständlich, denn ein «Januskopf» schaut gleichzeitig in zwei entgegengesetzte Richtungen – sieht aber Dinge, die aus einer einseitigen Perspektive verborgen blieben.

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