Wieso Zugehörigkeit so wichtig ist

Wieso Zugehörigkeit so wichtig ist 1024 768 Michael Bridge

Wenn der aktuell grassierende Virus etwas deutlich gemacht hat, dann wie wichtig für uns Menschen soziale Kontakte sind. Wie wichtig Familientreffen, der Austausch mit Arbeitskollegen, das Beisammensein mit Freunden, aber auch das Knüpfen von neuen Kontakten ist. Leider hat die Pandemie ebenfalls gezeigt, dass das dauerhafte Wegbleiben von sozialen Interaktionen zu einer Vereinsamung führen kann. Das ist menschlich und gesellschaftlich problematisch. Einerseits macht Einsamkeit krank, andererseits werden einsame Menschen stigmatisiert und ausgegrenzt. Einsamkeit ist kein neues Phänomen, nur hat es aufgrund verschiedener Faktoren eine solche Tragweite erreicht, dass Einsamkeit in gewissen Ländern als Epidemie bezeichnet wird. Auch die Schweiz ist davon betroffen: Jeder dritte Mensch in der Schweiz fühlt sich einsam. Fast die Hälfte der in der Schweiz wohnhaften 15 – 24-jährigen fühlen sich manchmal bis dauernd einsam. Bei Frauen und Ausländern sind es deutlich mehr.

Was sind die Gründe dafür?

Einer der zahlreichen Gründe für dieses Phänomen ist die Zunahme der Gig-Economy und der Telearbeit, die den Menschen weniger Möglichkeiten bietet, während der Arbeit von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren. Als Betreiberin eines Coworking Space können wir unseren Teil dazu beitragen, der Einsamkeitsepidemie entgegenzuwirken. Wir schaffen einen Ort, dem sich Homeoffice-Arbeiter, Selbstständige und Freiberufler, wie auch ganze Teams zugehörig fühlen.

Zugehörigkeit steht ganz oben auf der Liste unserer universellen psychologischen Bedürfnisse. Sie steht auf der zweiten Stufe der Maslowschen Bedürfnishierarchie und wird in der Selbstbestimmungstheorie von Ryan & Deci als „Relatedness“ (dt. Verbundenheit) bezeichnet. Der Schlüssel zur Erfüllung unseres Bedürfnisses nach Zugehörigkeit, ist die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und die Erfahrung sinnvoller Beziehungen, die von Vertrauen geprägt sind. Der Beitritt zu einem Coworking Space ist eine gute Möglichkeit, dies zu erleben.

Coworking Spaces schaffen eine Kultur des Miteinanders.

Jüngste Untersuchungen haben ergeben, dass 83 % der Coworking-Nutzer angeben, sich weniger einsam zu fühlen, seit sie in einem Coworking Space arbeiten. Die Beziehungen, die die Menschen in diesen Räumen knüpfen, bieten soziale und berufliche Unterstützung und sind ein klarer Bestandteil des Werteversprechens: Wir bieten einen flexiblen Arbeitsraum, der es auch ermöglicht, Beziehungen zu anderen Mitgliedern aufzubauen.

Coworking Spaces schaffen Zugehörigkeit, indem sie eine gleichbleibende Gruppe von Menschen in e gemeinsamen Räumlichkeiten beherbergen. Die daraus resultierenden sozialen Interaktionen führen zu einem anfänglichen Gefühl der Gemeinschaft. Das Zusammenbringen von Menschen ist bereits ein Vorteil, aber Coworking Spaces bieten noch mehr.

Der Schlüssel zu einem umfassenden Zugehörigkeitsgefühl ist der Aufbau von Vertrauen zwischen den Mitgliedern. Es lässt sich am besten erreichen, wenn sie sich auf einer persönlichen Ebene kennen lernen. Dies wird durch Community Manger gefördert und unterstützt.

Dazu gehört eine Kultur, in der sich die Nutzer füreinander interessieren und sich gerne gegenseitig vorstellen. Eine solche Kultur ermöglicht, dass sich Beziehungen entwickeln, die mit einer tieferen, vertrauensvollen persönlichen Bindung beginnen. Um eine solche Kultur zu schaffen, bedarf es sowohl des Inputs des Community Management-Teams als auch der Mitglieder selbst.

Ein Coworking Space bietet zwei Arten von Anlässen für Mitglieder, um Vertrauen aufzubauen.

Die erste Art sind geplante Veranstaltungen, die vom Community Management-Team organisiert werden, wie Fübis (Feierabendbiere auf Berndeutsch), Mittagessen und besondere Events. Die zweite Art sind spontane Begegnungen, wie z. B. ein Treffen im Aufzug oder ein gemeinsames Mittagessen in der Küche. Effektive Community Manager und Mitglieder schaffen zusätzliche Gelegenheiten, indem sie die Mitglieder absichtlich miteinander bekannt machen.

Damit diese Gelegenheiten effektiv sind, müssen die Mitglieder ein echtes Interesse daran zeigen, einander kennen zu lernen. In geplanten und spontanen Momenten werden die Mitglieder ermutigt, sich einander vorzustellen. Es ist dann sinnvoll, ein persönliches Detail mitzuteilen und im Gegenzug um ein solches zu bitten. Es ist verständlich, dass dies nicht für jeden selbstverständlich ist, daher ist es ratsam, Eisbrecher zu verwenden, um die Dinge in Gang zu bringen, insbesondere bei Gruppenveranstaltungen.

Viele Coworking Spaces regen die Mitglieder auch auf subtilere Weise dazu an, sich gegenseitig kennen zu lernen. Im zentroom zum Beispiel verfügen allen Mitgliedern über ein persönliches Profil auf der Buchungsplattform mit Fakten über sich selbst. Zudem werden die Profile der Mitglieder, die gerade anwesend wind, auf der Plattform angezeigt. Dies führt zwar nicht unbedingt zu einem Gespräch, erhöht aber die Vertrautheit zwischen den Mitgliedern.

Selbst für diejenigen, die nicht der Typ sind, der spontan ein Gespräch beginnt, bieten Coworking Spaces einen Mehrwert durch die Anwesenheit anderer Menschen. Der Schlüssel ist, dass Coworking Spaces das Potenzial für Interaktionen bieten.

Es wird im Coworking Space auch noch gearbeitet.

Nun soll aber nicht der Eindruck entstehen, dass in einem Coworking Space nur soziale Kontakte gepflegt werden. Bei einem Augenschein vor Ort kann festgestellt werden, dass Mitglieder mit gesenktem Kopf arbeiten. Es stimmt zwar, dass Geselligkeit die Arbeit beeinträchtigen kann, aber Coworking Spaces und ihre Mitglieder können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um dieses Risiko zu minimieren.

Im zentroom ist die wichtigste Massnahme zur Trennung von Arbeit und sozialen Aktivitäten, eine intelligente, nutzerfokussierte Raumgestaltung in Verbindung mit einer Nutzungskultur. Die Räume im zentroom sind in Bereiche unterteilt, die unterschiedliche Arbeitsbedürfnisse befriedigen. In den Open Spaces, in denen man, unterstützt mit modernen Kopfhörern, fokussiert und konzentriert arbeiten kann, wird es weniger Interaktionen geben. Wer einen Ruhigen Ort braucht, kann einen der Meetingräume buchen. In den Teambereichen, den Gemeinschaftszonen, der Kaffeebar und der Küche ist ein Austausch gewünscht und wird durch gestalterische Massnahmen gefördert. Diese verschiedenen, räumlich getrennten Bereiche ermöglichen es den Mitgliedern, selbst zu entscheiden, wie viel Interaktion sie gerade wünschen.

Die Mitgliedschaft in einem Coworking Space ist eine gute Möglichkeit für Menschen, die sonst von zu Hause ausarbeiten, ihr psychologisches Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu befriedigen. Coworking Spaces bieten eine Reihe von Mitgliedschaften an, die den Mitgliedern Zugang zu einem gemeinsam genutzten Raum für ein paar Tage im Monat oder zu einem eigenen Büro rund um die Uhr ermöglichen. Den größten Nutzen haben Coworker, wenn sie andere Mitglieder kennen lernen, sowohl bei Veranstaltungen als auch bei spontanen Begegnungen. Das Community Management kann diesen Aufbau von Kontakten durch Veranstaltungen, Einführungen und Eisbrecher erleichtern. Schließlich kann eine intelligente Gestaltung des Raums sicherstellen, dass die Arbeit trotzdem erledigt wird.

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