«Zum Programmieren brauche ich eine weisse Leinwand und Staffelei»

«Zum Programmieren brauche ich eine weisse Leinwand und Staffelei» 1024 768 Thomas Schouenborg

Felix Isensee ist von ruhiger Natur und trotz seiner imposanten Körpergrösse fällt er kaum auf. Dabei ist der Softwareentwickler und -architekt bei SPF Consulting nicht unbedingt schüchtern, sondern eher zurückhaltend und überlegt. Er ist Stammgast bei uns im zentroom und gern gesehen. Denn seine Wortgewandtheit, sein nicht gerade linearer Lebenslauf und sein Drang nach Freiheit und Wissen machen ihn zu einem ausgezeichneten, spannenden und inspirierenden Gesprächspartner.

Wenn «Minecraft», gestaltende Kunst und Programmieren miteinander verschmelzen und das auch noch total Sinn ergibt, ist man mit Felix im Gespräch. Für ihn ist seine Arbeit und zugleich Leidenschaft nicht einfach das Aneinanderreihen von Zahlen und Codes. Nein, denn dies sind nur Gerätschaften, um ein Werk aus dem Nichts erschaffen zu können und dabei keinen Vorgaben folgen zu müssen oder durch Grenzen eingeschränkt zu sein. Nur die eigene Kreativität und Vorstellungskraft sind die Barrieren seines Schaffens.

Man merkt schnell, der aus Ostdeutschland stammende Felix passt nicht zum Klischee eines Programmierers: er ist kein Nerd, der Angst vor dem Sonnenlicht hat, Comic-Shirts trägt, den ganzen Tag flucht, einen schrägen Humor hat und nur mit Zahlen statt Menschen umgehen kann. Obwohl es manchmal durchaus ein Comic-Shirt sein darf.

Seit er sich erinnern kann, verspürt er den Wunsch uneingeschränkt und schöpferisch tätig zu sein. Mit den herkömmlichen musischen Werkzeugen konnte er jedoch nichts anfangen und so begann er, sich selbst das Programmieren beizubringen. Später besuchte er Kurse an der Universität, startete ein Studium und schlug sich als Gelegenheitsprogrammierer durch, bis er es als Quereinsteiger ins Berufsleben schaffte. Daraus entstand die Faszination, die ihn noch heute begleitet und antreibt.
So kommt es oft vor, dass er nach einem Arbeitstag voller Programmieren nach Hause kommt und zur Entspannung an einem privaten Projekt programmiert. Dabei geniesst er die schier grenzenlosen Möglichkeiten in der virtuellen Welt, das Handeln und Denken fernab von festgelegten Pfaden und Strukturen und das Ausbrechen aus vorgegebenen Mustern, Formen und Banden.

 «Ich kann hier ich selbst sein»

Der erste Schritt zum Erschaffen eines Werks ist die Inspiration. Er könnte von zu Hause aus arbeiten, zieht es aber vor, im zentroom im Open Space unter Leuten zu sein. Denn hier findet er die Inspiration in der Interaktion mit Menschen, dem Beobachten vom Leben im zentroom und in kleinen Veränderungen oder Geschehnissen. Dies hilft ihm, seine Arbeit zu gestalten. Im Home Office in der immergleichen Umgebung kommt er kaum auf neue Ideen.

Man sieht ihn oft mit drei verschiedenen Geräten (Handy nicht mit eingerechnet) unterm Arm herumlaufen. Da ist das Bild vom Maler mit Leinwand, Staffelei und Palette nicht mehr weit; eine Analogie, die ihm behagt:

Felix mit „Pinsel“, „Leinwand“ und „Staffelei“.

«Meine verschiedenen Computer, Tablets und so weiter sind meine Werkzeuge, die unterschiedliche Aufgaben haben und Funktionen erfüllen. Auf dem einen mische ich die Farbe, mit dem anderen trage ich sie auf und ein weiteres fügt alles zusammen.»

Es ist nicht nur die Inspiration, die ihn ins zentroom bringt, er geniesst auch die Gesellschaft. Aber vor allem kann er hier, wie er sagt, einfach er selbst sein. Niemand schreibt ihm vor, wie er was zu machen und sich zu verhalten hat. Das Bedürfnis, uneingeschränkt zu sein, zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Es ist gut, dass Felix so oft im zentroom ist. Denn mit seiner humorvollen, bescheidenen und philosophischen Art, kombiniert mit seinem breiten Wissen und Fähigkeiten, ist er ein inspirierender Gesprächspartner. Dies ist in der Community natürlich nicht unentdeckt geblieben und macht ihn zu einem wertvollen und beliebten Mitglied.

Dem Bedürfnis, dem Gedanken folgen und wieder loslassen

Felix’ Leben spielt sich aber nicht ausschliesslich im virtuellen Raum ab. Es gibt verschiedene Interessen, denen er sehr gerne nachgeht und auch viel Zeit investiert. So ist zum Beispiel Gitarre spielen oder Rad fahren immer wieder ein Thema. Jedoch handelt es sich dabei um Interessen, die gelegentlich aufkommen und nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden. «Diese Aktivitäten kommen und gehen zu gewissen Zeiten. Darum würde ich sie nicht als Hobby bezeichnen.»   

Obwohl kein Gadget-Geek könnte man Technologie als sein Hobby bezeichnen. Technische Entwicklung sprintet, die Gesetzgebung schleicht. Ist im öffentlichen Diskurs ein Thema heiss diskutiert, hat sich das Rad der IT-Welt über Themen wie Metaverse, digitale Ethik oder Deepfake schon viel weitergedreht. Er ist mittendrin in dieser Welt, was ihm einen gewissen Weitblick auf den aktuellen Diskurs erlaubt. Dies macht ihn für interessierte (und beunruhigte) Laien im zentroom besonders spannend und wertvoll. Gerade weil Felix zu diesen kontroversen und komplexen Themen nicht nur beruhigende Worte findet, sondern diese auch allgemein verständlich erklären kann.

Und so schafft es Felix, zentroom zu inspirieren, genau wie zentroom es schafft, Felix zu inspirieren.

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